Sustainable Finance –oder alles nur Greenwashing?
Es steht überall drauf und behauptet, überall drin zu sein. Das Thema «Sustainability» respektive «Nachhaltigkeit» ist in aller Munde und längst in allen Gesellschaftsbereichen und Industriezweigen angekommen. Auch in der Vermögensverwaltung gewinnt Nachhaltigkeit in Form von «Sustainable Finance» zunehmend an Bedeutung. Immer mehr vermögende Kunden sind an Investitionen interessiert, die ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig und mit gutem Gewissen vertretbar sind. Auch Banken haben diese Nachfrage erkannt und entsprechende Anlagestrategien entwickelt. Doch steckt auch wirklich überall Sustainable Finance drin, wo Sustainable Finance draufsteht?
Den roten Faden im grünen Dschungel finden
Zahlreiche Banken bieten inzwischen grüne Produkte an und beraten ihre Kunden zu Sustainable Finance und zum sogenannten «Impact Investing».
Das Angebot ist auf den ersten Blick riesig, doch je nachdem, wie strikt die Nachhaltigkeitsstrategie gefahren wird, schrumpft das Anlageuniversum. Es existieren bereits diverse Sustainable-Fonds, jedoch gibt es in diesem Bereich weiterhin grossen Raum für Erweiterung.
Vor allem bei den ETFs besteht Nachholbedarf. Zudem wird das Angebot immer knapper, sobald man von Aktien als Basiswert absieht. Klar unterrepräsentiert sind zudem nachhaltige Anlagen im Obligationenbereich. Allerdings wächst diese Anlageklasse aktuell rasant, da insbesondere Green Bonds an Beliebtheit gewinnen.
Allerdings ist es wichtig, die jeweiligen grünen Angebote sorgfältig zu prüfen und kritisch zu hinterfragen – und sich als Anleger in erster Linie seinen Überzeugungen, Grundsätzen und Zielen in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit klar zu werden”
George Falkner, Head External Wealth Manager & Multi Family Offices – BNP Paribas (Suisse) SA
Bislang wurde die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten vor allem von institutionellen Investoren getrieben. «Vermögensverwalter müssen jedoch immer transparenter werden und ausdrücklich erklären, wie sie mit Nachhaltigkeitskriterien umgehen. Das Thema wird daher bei vielen Anlegern in den nächsten Jahren eine noch grössere Rolle spielen», so George Falkner, Head External Wealth Manager & Multi Family Offices bei BNP Paribas (Suisse) SA.
«Allerdings ist es wichtig, die jeweiligen grünen Angebote sorgfältig zu prüfen und kritisch zu hinterfragen – und sich als Anleger in erster Linie seinen Überzeugungen, Grundsätzen und Zielen in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit klar zu werden», ergänzt er. Um den Anleger bei der Suche nach nachhaltigen Investitionen zu unterstützen
bzw. aufzuklären, hat BNP Paribas ein ESG-Rating-System (Environmental, Social und Governance) entwickelt. Dafür wurden vier Analysebereiche definiert, um Firmen auf einer Skala bewerten zukönnen. Anhand dieser Nachhaltigkeitsbewertung
kann der Anleger anschliessend gemäss seiner Überzeugung und seinen bevorzugten Kriterien die Nachhaltikeitssuche einschränken und seine Nachhaltigkeitsstrategie definieren.
Verantwortung zahlt sich aus –für Unternehmen und Anleger
Unternehmen, die eine konsequente Nachhaltigkeitspolitik verfolgen, haben gemäss einschlägigen Studien ein attraktiveres Risk- und Kostenprofil. Sie sind in der Tendenz innovativer, bringen bessere Produkte auf den Markt und erzielen bessere Renditen.
«Positive Impact Business» –Zukunft des Bankings
Es ergibt somit für Unternehmen sehr viel Sinn, im Namen von Sustainability bei Geschäftsabwicklungen ESG-Themen zu berücksichtigen und zu integrieren– und für Anleger, sich auf diese Unternehmen zu konzentrieren.
Für BNP Paribas gehört Nachhaltigkeit seit vielen Jahren zur Grundhaltung. «Wir sind überzeugt, dass sich der Finanzmarkt an einem Wendepunkt befindet und Nachhaltigkeit auch bei vielen anderen Banken einen immer grösseren Stellenwert einnimmt», unterstreicht Jan Karban, Head External Wealth Manager & Multi Family Offices Deutschschweiz bei BNP Paribas (Suisse) SA. «‹Positive Banking› ist die Grundlage des Geschäftsmodells unserer Bank. In diesem Sinne sind alle Geschäftsbereiche und alle Funktionen bei BNP Paribas verpflichtet, ihren Beitrag zu einem langfristigen Erfolg für die Bank und somit für deren Kunden zu leisten.»
BNP Paribas erschien im Jahr 2018 zum vierten Mal in Folge auf der Liste der weltweit 100 nachhaltigsten Unternehmen, die jährlich anlässlich des World Economic Forum in Davos veröffentlicht wird. 2019 wurde BNP Paribas von «Euromoney» zur weltbesten Bank für Corporate Social Responsibility (CSR) gewählt.