Auf der Suche nach Märkten mit nachhaltigem Wachstum
Da immer mehr Menschen sich der Bedeutung der Nachhaltigkeit bewusst werden, entwickeln Unternehmen neue Technologien, um diesen Wandel zu begleiten.
Diese neuen, im Hinblick auf die Energiewende ausgerichteten Technologien, erfordern neue Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium. In den vergangenen Jahren waren gerade diejenigen Rohstoffe auf den Märkten besonders nachgefragt, die manchmal schwer zugänglich sind nur in geringen Mengen vorkommen.
Kobalt: das Metall, das alle haben wollen
Batterie-Metalle und die Elektrofahrzeug-Revolution
Kobalt wird immer öfter in Batterien, die im Zentrum der Elektrofahrzeug-Revolution stehen werden, eingesetzt. Heutzutage ist Kobalt in diesen Batterien aufgrund seiner einzigartigen Hochtemperaturbeständigkeit, wodurch beispielsweise verhindert werden kann, dass Telefone explodieren, fast unersetzbar. Obwohl Elektroautos nur 0,2 % der gesamten leichten Nutzfahrzeuge darstellen, hat die Internationale Energieagentur (IAE) das Ziel eines Marktanteils von 30 % für batteriebetriebene Autos, Busse, LKWs und Vans bis zum Jahr 2030 vorgegeben.
Die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage
Die Kobaltversorgung kann den steigenden Bedarf aus zwei Gründen nicht befriedigen: erstens, Kobalt ist ein Nebenprodukt (oftmals von Kupfer oder Nickel), was die Produktion von der Nachfrage unabhängig macht. Eine steigende Produktion würde Investitionen in eine Kupfermine erfordern, was nicht profitabel wäre, wenn der Kupferpreis niedrig ist. Das blaue Mineral stellt weiterhin ein relativ kleines Marktvolumen verglichen mit Giganten wie Kupfer dar, und ist kaum geeignet, um weitreichende Investitionen zu rechtfertigen. In den nächsten Jahren sollen nur fünf neue Kobaltminen eröffnet werden (wodurch ca. 50 000 Tonnen mehr Kobalt auf dem Markt sein werden). Zweitens befinden sich die größten Vorkommen (56,3 % der weltweit abgebauten Menge) in der Demokratischen Republik Kongo, einem schwierigen Geschäftsumfeld.
Werden Batterie-Hersteller ihre Strategie ändern?
Die wichtigste Frage ist, ob Batterie-Hersteller die Zusammensetzung ihrer Batterien ändern und weniger Kobalt einsetzen werden, um den Preisanstieg zu kompensieren. Die wichtigsten Abnehmer, Tesla und China, haben beide ihr Interesse an diesem Metall bekräftigt. Kobalt kann jedoch möglicherweise durch Nickel und Mangan oder Lithium-Batterien ersetzt werden.
Die asiatischen Batterie-Hersteller, die mehr als die Hälfte des Marktes ausmachen, suchen alle nach Alternativen. Die momentan am häufigsten produzierten Batterien sind Nickel-, Mangan- und Kobalt- (NMC) Lithium-Ionen-Batterien im Verhältnis 6:2:2. Hersteller wie das südkoreanische Unternehmen SK Innovation haben angegeben, dass sie daran arbeiten, eine Quote von 8:1:1 zugunsten von Nickel gegenüber Mangan und Kobalt zu erreichen, oder andere Arten von Batterien zu entwickeln (Nickel-Kobalt-Aluminium- oder sogar Lithium-Eisen-Phosphat- Batterien).
Lithium könnte besser geeignet sein, wenn man auf der Batterie-Welle mitschwimmen möchte
Die Mehrzahl der heutzutage hergestellten Batterien sind Lithium-Ionen-Batterien, wodurch der weltweite Lithium-Verbrauch im Jahr 2016 um 14 % auf 37 800 Tonnen angestiegen ist. Im Gegensatz zu Kobalt kann Lithium leichter durch Nickel ersetzt werden und die Gewinnung ist viel weniger problematisch: die größten und effizientesten Minen befinden sich in Australien, Chile und Argentinien, und viele Bergbaugesellschaften investieren gegenwärtig in neue Projekte.
Obwohl die hohen Lithiumpreise teilweise durch Spekulation entstehen, glauben Hersteller und Händler, dass dieser Rohstoff einen nachhaltigen Markt für Investitionen in die Zukunft darstellt. Insgesamt waren alle befragten Personen, die Lithium erwähnten, der Meinung, es wäre ein Markt, in den sie eventuell einsteigen würden. Es ist sicherlich besser geeignet als Kobalt.
Dieser Artikel ist die Zusammenfassung einer Studie, die von Studenten der PSL-Universität und BNP Paribas in der Schweiz durchgeführt wurde.
Die PSL und BNP Paribas in der Schweiz
Die Partnerschaft zwischen der französischen Forschungsinstitution Université Paris Sciences et Lettres und BNP Paribas Schweiz beruht auf wissenschaftlicher Forschung, innovativen Methoden (z.B. DKCP), dem Wissen von Dozenten und Studenten in zwei Paris Dauphine-Masterstudiengängen („Management de la Technologie et de l’Innovation“ und „212 Affaires Internationales“). Dank der Leitung des Schweizer Development and Innovation-Teams entsteht so eine Umgebung, die zwei Welten vereint, um die Bedürfnisse der Geschäftsfelder in den Bereichen Verarbeitung und Entwicklung zu erfüllen, während die Studenten Erfahrungen auf dem echten Markt machen können.